Der Atlantische Lachs: 

Körperliche Merkmale: Lachse gehören zu der Familie der forellenähnlichen Fische und sind von stromlinienförmiger Gestalt. Charakteristisch für die Familie ist die sogenannte Fettflosse, die sich hinter der Rückenflosse befindet. Je nach Dauer ihres Aufenthalts im Meer werden sie zwischen 60 cm und 130 cm lang und wiegen 2,5 bis 20 Kilogramm. Im Meer sind Lachse silbrig blank. Mit der Geschlechtsreife nehmen sie eine Laichfärbung an. Dabei kann man die Geschlechter gut voneinander unterscheiden: Die Männchen bilden am Unterkiefer einen Haken und ihr Laichkleid ist von roten Tupfen und Maserungen bestimmt. Die Weibchen sind gedrungen und mit zunehmender Laichreife verfärben sie sich ins Dunkelbraun bis Bronzefarbene.


Verbreitung: Atlantische Lachse sind natürlicherweise auf der Nordhalbkugel in den gemäßigten bis subpolaren Gebieten des Atlantikgebietes verbreitet. Die europäischen sind dabei von den amerikanischen Populationen ökologisch und genetisch getrennt.
Lebensweise: Der Atlantische Lachs (Salmo salar) ist ein Wanderfisch, der als Jungfisch im Süßwasser in kühlen, klaren und sauberen Gewässern vorkommt. Er weist eine faszinierende Lebensweise auf, die einen komplexen Lebenszyklus umfasst, in dem er sowohl im Süß- als auch im Salzwasser lebt. Er laicht in kiesreichen Bächen und kleinen Flüssen, wo die Weibchen ihre Eier ablegen und die Männchen die Gelege befruchten.

Nach dem Schlüpfen verbringen die jungen Lachse ein bis zwei Jahre in diesen Aufwuchsgewässern. Als sogenannte Smolts wandern sie dann im Frühjahr in kleinen Schwärmen flussabwärts Richtung Meer ab. Dabei prägen sie sich den Geruch ihres Heimatgewässers ein. Nach der Gewöhnung an das Salz im Brackwasserbereich der Flussmündungen schwimmen sie auf Nahrungssuche ins Meer bis in den Nordatlantik. Dort verbringen sie ein bis drei Lebensjahre, wachsen heran und entwickeln sich zu prächtigen Fischen. Ist die Zeit gekommen, folgen sie dem Ruf der Natur und treten die weite Rückwanderung an, um in ihre Heimatgewässer zu gelangen und sich dort fortzupflanzen. Dieser Zug über Tausende von Kilometern, ist eine der faszinierendsten Tierwanderungen auf unserem Planeten.

Das Wiederansiedlungsprojekt für den Lachs in NRW

Das Wiederansiedlungsprojekt Lachs im Rahmen des Wanderfischprogramms NRW verfolgt das Ziel, vitale Lachspopulationen in den Gewässern Nordrhein-Westfalens aufzubauen und zu stabilisieren. Der Rückgang der Lachsbestände ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen darunter Lebensraumverlust und Verbauung von Fließgewässern, Gewässerverschmutzung und Überfischung. In ganz Deutschland war der Lachs gegen Mitte der 1950er Jahre ausgestorben.

Ende der 1980er Jahren wurden erste Wiederansiedlungsversuche im Rheingebiet unternommen. Sie basierten auf dem Projekt „Lachs2000“ der Internationalen Rheinschutzkommission (IKSR). Das hatte die Wiederherstellung ehemals heimischer Wanderfischbestände und ihrer Lebensräume im Rheingebiet zum Ziel. Seither wurden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, darunter der Bau von Fischpässen, die Verbesserung der Wasserqualität und die abschnittsweise Schaffung naturnaher Lebensräume, um den Lachsen ein Comeback zu ermöglichen.

 Diese gemeinsamen Anstrengungen haben dazu beigetragen, den Lachs in einigen Gewässern zurückzubringen und die Grundlage für weitergehende Wiederansiedlungsbemühungen zu schaffen. Die ökologische Bedeutung des Projekts ist weittragend, denn die Rückkehr des Lachses fördert nicht nur die Biodiversität der Fischfauna, sondern wirkt sich überdies auch positiv auf die gesamten Gewässerökosysteme aus. Koordiniert wird das Projekt vom LANUK (Landesamt für Natur, Umwelt und Klima Nordrhein-Westfalen) und durchgeführt vom Rheinischen Fischereiverband von 1880 e.V. im Verbund mit der Stiftung Wasserlauf NRW (Betrieb Wildlachszentrum Rhein-Sieg).